|
VM: Zwischen Idealität und Scheitern. Subjektdiskurse in der Literatur der Sattelzeit (1750-1830) (NdL VM/KompNdL VM/LitG VM)
- Dozent/in
- Prof. Dr. Christine Lubkoll
- Angaben
- Hauptseminar
2 SWS
geeignet als Schlüsselqualifikation, LAFV, LAFN, Bachelor, Sprache Deutsch
Zeit und Ort: Di 16:00 - 18:00, B 302
- Inhalt
- Ein entscheidendes philosophisches Postulat der Aufklärung ist die Autonomie des Subjekts. Aber nicht nur die freie Selbstbestimmung, sondern generell ‚der ganze Mensch‘ bestimmt das Interesse des aufklärerischen Diskurses. Namentlich die Anthropologie – gewissermaßen als ‚Leitdisziplin‘ des 18. Jahrhunderts – reflektiert etwa die medizinischen, psychologischen, sozialen, gesellschaftlichen oder auch ethischen Rahmenbedingungen der menschlichen Entfaltungsmöglichkeiten – oder eben auch Faktoren ihres Scheiterns. Die Literatur erfüllt in diesem Zusammenhang eine wichtige Funktion (einige Autoren wie Friedrich Schiller oder Karl Philipp Moritz sind Anthropologen und Literaten in Personalunion): Literarische Texte erscheinen oftmals als ‚Versuchsanordnungen‘, in denen die aufklärerischen Subjektdiskurse auf die Probe gestellt und die Hochspannung zwischen Selbstverwirklichungs-Anspruch deterministischen Konstituenten auf die Spitze getrieben wird. Idealität und Scheitern liegen dabei in der Literatur oft nah beieinander.
Das Seminar erkundet diesen Problemzusammenhang – nicht zuletzt deshalb, weil die im 18. Jahrhundert geführten Debatten heute – am ‚Ende der Aufklärung‘? – aktueller scheinen denn je. Auf dem Programm stehen zunächst einige einschlägige philosophische und anthropologische Texte zur Einführung. Anschließend werden literarische Texte etwa von Lessing und der Gottschedin über Schiller, Karl Philipp Moritz und Goethe bis zu Novalis, Caroline Schlegel, Kleist und E.T.A Hoffmann gelesen. Der genaue Seminarplan findet sich ab Mitte August auf studon in einem eigens für das Hauptseminar eingerichteten Ordner (ohne Passwort)
- Empfohlene Literatur
- Empfohlene Literatur zum Einstieg:
Alexander Kosenina (Hg.): Literarische Anthropologie. Grundlagentexte zur ‚Neuentdeckung des Menschen‘ (De Gruyter Studium). Berlin/Boston 2016.
Hans Jürgen Schings: ‚Der ganze Mensch‘. Anthropologie und Literatur im 18. Jahrhundert. DFG Symposion 1992. Stuttgart: Metzler 1994.
- Zusätzliche Informationen
- Erwartete Teilnehmerzahl: 30, Maximale Teilnehmerzahl: 30
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich. Die Anmeldung erfolgt von Montag, 16.9.2019 bis Freitag, 25.10.2019 über: mein Campus.
- Institution: Lehrstuhl für Neuere deutsche Literatur mit historischem Schwerpunkt
|
|
|
|
UnivIS ist ein Produkt der Config eG, Buckenhof |
|
|