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  Henoch und der Tempel des Todes. Nachexilische Tempelkritik und ihre theologischen Folgen (Henoch) [Import]

Dozent/in
Mirjam Bokhorst

Angaben
Übung
2 SWS
Zeit und Ort: Di 14:00 - 16:00, TSG R. 0.024

Voraussetzungen / Organisatorisches
Hebräischkenntnisse sind nicht erforderlich. Proseminar wünschenswert.

Inhalt
Die Wildschweine wollten ihn von Anfang an verhindern. Und diejenigen, die ihn bauten und verunreinigten, waren blinde Schafe. Kein Wunder also, dass er nur dem Namen nach und nicht wirklich der Ort war, wo der Herr der Schafe zu finden ist. Die Rede ist vom Zweiten Tempel, wie er in der Tierapokalypse dargestellt wird. Das antike jüdische Werk aus der Henoch-Tradition (2. Jh. v. Chr.) bekundet mit diesen Worten seine explizite Kritik am Zweiten Tempel und steht damit nicht allein. Im Alten Testament und Antiken Judentum finden sich zahlreiche Positionen, die in ganz unterschiedlicher Weise mit dem Tempel und der Frage nach der irdischen Präsenz Jahwes umgehen. In der Übung wollen wir exemplarische Texte mit tempelkritischen Stimmen aus der Zeit des Zweiten Tempels lesen und diskutieren, um einen Einblick in die Vielfältigkeit nachexilischer Tempelkonzeptionen zu bekommen. Hierbei soll deutlich werden, dass eine Kritik am irdischen Tempel auch immer Folgen für das Gottesbild und die Vorstellung von der irdischen Präsenz Jahwes hat. Der Schwerpunkt der Lektüre wird vor allem auf der Henochliteratur und dem Jubiläenbuch liegen, daneben wird aber auch Stimmen aus dem Alten Testament (z.B. Ezechiel) oder den Handschriften von Qumran (z.B. Gemeinderegel, Sabbatopferlieder) Beachtung geschenkt.

Empfohlene Literatur

Rudnig, Thiilo A., „»Ist denn Jahwe nicht auf dem Zion?« (Jer 8,19). Gottes Gegenwart im Heiligtum,“ ZThK 104 (2007): 267–286. Suter, David W., „Temples and the Temple in the Early Enoch tradition: Memory, Vision, and Expectation,“ in: The Early Enoch Literature (ed. Gabriele Bocchacini und John J. Collins; JSJSup 121; Leiden: Brill, 2007); 195–218. Uhlig, Siegbert, Das äthiopische Henochbuch (JSHRZ V.6; Gütersloh: G. Mohn, 1984).

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 10, Maximale Teilnehmerzahl: 20

Institution: Lehrstuhl für Altes Testament II (Theologie)
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