Die Dr. Remeis-Sternwarte wurde 1889 als private Stiftung gegründet und 1962 als Astronomisches Institut der Universität Erlangen-Nürnberg angegliedert.
Als integraler Bestandteil der Fachgruppe Physik vertreten seitdem die Mitarbeiter das Fach Astronomie und Astrophysik in Lehre und Forschung, sowohl für Hauptfachstudenten als auch
für Nebenfächler (vorwiegend aus der Technischen Fakultät). Damit ist unser Institut eines von nur drei Universitätseinrichtungen in Bayern, an denen Astronomie gelehrt und Forschung betrieben wird.
Neben den Planstellen des Instituts werden verschiedene Projektstellen durch Drittmittel der DFG, des DLR, des BMBF, der Humboldt Stiftung sowie durch EU-Projekte finanziert. Jedes Semester besuchen etwa ein Drittel der Physikstudenten die Vorlesungen, Praktika und Seminare, die von den Mitarbeitern der Sternwarte angeboten werden.
ForschungsschwerpunkteForschungsschwerpunkte liegen auf den Gebieten der Stellarastronomie und der Röntgenastronomie.
In der Arbeitsgruppe Stellarastronomie werden hauptsächlich folgende Forschungsschwerpunkte bearbeitet: Sterne in späten Stadien ihrer Entwicklung (heiße Unterzwerge und Weiße Zwerge), Hypervelocity-Sterne, blaue Überriesen sowie junge heiße Sterne in massereichen Doppelsternsystemen.
In der Röntgenastronomie-Gruppe werden physikalische Prozesse untersucht, die in Verbindung mit der Akkretion von Materie durch Schwarze Löcher, supermassive Schwarze Löcher in Galaxienkernen und Neutronensterne stehen.
Eine Beschreibung der aktuellen Forschungsaktivitäten unseres Instituts ist in den jährlich erscheinenden Mitteilungen der Astronomischen Gesellschaft zu finden:
http://www.sternwarte.uni-erlangen.de/ftp/ag/
Forschungsrelevante apparative AusstattungStellarastronomische Beobachtungen werden hauptsächlich an Großforschungseinrichtungen wie der Europäischen Südsternwarte (ESO, Chile) oder dem Deutsch-Spanischen Astronomischen Zentrum (Calar Alto bei Almeria, Spanien) durchgeführt. Auch das größte bodengebundene Teleskop - das ESO VLT - sowie verschiedene Weltraumobservatorien (z.B. Hubble Space Telescope) werden in großem Umfang genutzt.
Röntgenastronomische Messungen werden mit verschiedenen internationalen Satelliten- und Weltraumsonden gemacht: z.B. Rossi X-ray Timing Explorer, ASCA, ROSAT, Suzaku, Chandra, XMM-Newton und INTEGRAL; zusätzlich werden auch simultane optische und Radio-Beobachtungen durchgeführt.
In den beiden Kuppeln der Sternwarte werden zwei Spiegelteleskope (60cm und 40cm) mit spektroskopischer und photometrischer Instrumentierung betrieben. Damit werden Beobachtungen im Rahmen eines Praktikums, das Bestandteil der Wahlfachausbildung ist, und so weit wie möglich auch für Forschungszwecke durchgeführt.
Zur Analyse der Daten und der physikalischen Modellierung steht ein Cluster von Computern in einem lokalen Institutsnetz zur Verfügung,
die von Großrechnern des Regionalen Rechenzentrums Erlangen und des Landesrechenzentrums in München via Internet ergänzt werden.
Kooperationsbeziehungensiehe http://www.sternwarte.uni-erlangen.de/ftp/ag/
VeröffentlichungsreihenEine aktuelle Liste aller Publikationen wird jährlich in den Mitteilungen der Astronomischen Gesellschaft veröffentlicht:
http://www.sternwarte.uni-erlangen.de/ftp/ag/
| Kollegiale Leitung Prof. Dr. Ulrich Heber Prof. Dr. Manami Sasaki Prof. Dr. Jörn Wilms
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